Die Braut von Korinth ist eine griechische Sage, die vom Dichter Johann Wolfgang von Goethe in seiner Sammlung "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten" (1795) niedergeschrieben wurde.
Die Geschichte erzählt von einem jungen Mann namens Euphorion, der sich in seine Stiefschwester Philostrata verliebt. Obwohl die beiden eine innige Beziehung haben, können sie nicht zusammen sein, da eine Beziehung zwischen Stiefgeschwistern in der griechischen Kultur als inzestuös angesehen wird.
Eines Nachts erscheint Euphorion im Traum seiner Mutter, der Braut von Korinth. Sie fordert ihn auf, sie zu heiraten, um ihre Seele zur Ruhe zu bringen. Euphorion willigt ein und heiratet seine verstorbene Mutter.
Am Tag der Hochzeit wird Philostrata aufgrund des inzestuösen Charakters der Ehe von Schuldgefühlen geplagt und entscheidet sich, sich umzubringen. Euphorion betritt das Zimmer gerade noch rechtzeitig, um sie vor ihrem Selbstmord zu retten, und gesteht ihr seine Ehe mit der Braut von Korinth. Philostrata ist entsetzt und verlässt ihn.
Euphorion trifft wenig später auf einer Reise auf einen Fremden, der ihn mit seinem skrupellosen Verhalten konfrontiert und ihn zu Selbstmord überredet. Euphorion nimmt den Vorschlag an und bringt sich um.
Die Braut von Korinth ist eine tragische Geschichte über Liebe, Schuld und Moral. Sie beleuchtet auch die strenge kulturelle Haltung gegenüber inzestuösen Beziehungen in der antiken griechischen Gesellschaft.
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